Ebersgöns und seine Geschichte

Die Siedlung Eberhartesgunnesso wurde 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wird mit "Göns-Ort des Eberhart" gedeutet. Eberhart war der maßgebliche Grundherr der Ausbausiedlung. Weiträumig wurde die "Gönser Mark" zuerst 777 urkundlich erwähnt.  Man nimmt an, daß Ebersgöns eine sogenannte jüngere Ausbau- und Rodungssiedlung innerhalb der großräumigen Mark darstellt und vermutlich erst im Hochmittelalter (um 1000?) gegründet wurde.

Landschaftlich und kulturell gehört Ebersgöns seit Jahrhunderten zum Hüttenberg. Im Dorf wurde bis in unsere Tage hinein noch von den älteren Frauen die "Hüttenberger Tracht" getragen, die besonders durch ihre reiche Festtagstracht bekannt geworden ist.
Aus dem Mittelalter sind nur wenige Zeugnisse bekannt.

Im Spätmittelalter war Ebersgöns von einem Haingraben umschlossen, der vermutlich erst allmählich im 18. Jahrhundert eingeebnet und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überbaut wurde. Das Dorf konnte nur an zwei Stellen betreten und verlassen werden.  Hier standen vermutlich zwei Pfortenbauten, an die sich die heutigen Dorfbewohner ebensowenig erinnern können wie an den Befestigungsgraben.

Im Hochmittelalter gehörte auch Ebersgöns zu den Dörfern der Grafschaft Cleeberg. Seit 1298 ist ein Teil des Dorfes nassauisch (bis 1816). 1816 kommt die Gemeinde Ebersgöns durch einen Tausch zum Königreich Preußen (zum Kreis Wetzlar). Preußisch bleibt das Dorf bis 1945. Der Kreis Wetzlar wird danach Teil des Landes (Groß-) Hessen. 

Ein Großfeuer vernichtete oder beschädigte am  2. Juli 1776 zahlreiche Gebäude, verbrannte Vorräte, Vieh und Gerätschaft. Ebersgöns gehörte vor der Reformation zum Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, zum Archipresbyteriat Wetzlar. Großen Linden war auch für Ebersgöns der ursprüngliche kirchliche Mittelpunkt, die Mutterkirche.

Das kleine Dorf hat mancher harte Schlag getroffen: So wurde es im Januar 1402 von landgräflich - hessischen Reitern geplündert.
1836 hatte Ebersgöns "356 Einwohner. Außer 13 Juden sind alle evangelisch."1901 waren es "348 Einwohner, 341 evangelische und 7 Juden."  1938 wuchs die Einwohnerzahl auf 428, 1968 auf 640 und Ende 1946 (nach Eingliederung von 190 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen) auf  639. 1974 konnten in Ebersgöns schließlich 650 Einwohner gezählt werden.

Per Gesetz wurde die bisher selbständige Gemeinde am 1.1.1977 in die Stadt Butzbach (Wetteraukreis) eingegliedert. Am 31.12. 1996 hatte Ebersgöns 756 Einwohner. Ebersgöns ist bis heute ein in ausgesprochenen schöner landschaftlicher Umgebung gelegenes Dorf mit  zahlreichen Fachwerkbauten im historischen Dorfkern.